Über LeanSP

« Die Anwendung von LEGO® SERIOUS PLAY® soll einfacher werden und die Methode soll sich weiter verbreiten! »

Christoph Köpernick, Gründer LeanSP

Wie alles begann

Im März 2015 stand ich vor folgender Herausforderung: Ich hatte mich zum LEGO® SERIOUS PLAY® Moderator – bzw. wie es dank den neuen Trademark-Guidelines seit 2017 nun heißen muss “Certified facilitator of LEGO® SERIOUS PLAY® method and materials” – ausbilden lassen. Ich hatte erste Aufträge und besaß ein paar Starter Kits und genau ein Identity and Landscape Set. Doch für bereits gebuchte Workshops brauchte ich mehr! Für ein paar Aufträge war die Anschaffung des Materials nicht wirtschaftlich. Ob in Zukunft Folgeaufträge kommen werden und ob sich die Methode auch langfristig beweist – da war ich mir damals noch unsicher. Also suchte ich nach einer Möglichkeit LSP Material auszuleihen. In einem Foreneintrag fand ich jemanden der das gleiche Problem, aber auch keine Lösung, hatte.

Ich wollte die Nachfrage nach einem Verleihservice für LSP Material prüfen und baute ein kleine Landing Page (siehe Screenshot), testete die Nachfrage mittels Google AdWords und schrieb einen kurzen Eintrag auf Xing. Feedback und Nachfrage waren gut, wenn auch in absoluten Zahlen gering. Aufgrund der geringen Anzahl von LSP Moderatoren auch nicht verwunderlich: Stand 2017 gibt es gerade einmal ca. 150 deutschsprachige Moderatoren, davon ca. 60 zertifizierte (Quelle: eigene Berechnung, Mitgliederdatenbank seriousplaypro.com).

Trotzdem reichte mir dieses Signal aus, um mehr LSP Material für meine eigenen Workshops zu kaufen und gleichzeitig zu verleihen. Mit der Zeit wuchs die Nachfrage. Ende 2015 sprach mich Michael Tarnowski an und wir überlegten eine Kooperation für einen weiteren Verleihstandort in Wiesbaden. Nun war ich just zu der Zeit stark in andere Projekte eingebunden und für ein Next Level des LSP Verleihs nicht bereit. Michael hat einen zweiten Verleih aufgebaut und ich habe ihn für Anfragen, die ich zeitweise nicht bedienen konnte, empfohlen. Seit Mitte 2016 habe ich wieder etwas mehr Zeit und gebe auch selbst auch wieder mehr LSP Workshops.

LSP Verleih 2.0: LeanSP

Die Möglichkeit LSP-Material zu leihen macht den Einstieg in LSP für neue Moderatoren einfacher und erfahrene Moderatoren können bei großem Bedarf größere Mengen Material situativ bekommen. Das ist m.E. ein wichtiger Beitrag für das LSP-Ökosystem. Doch nach gut zwei Jahren Erfahrung mit dem Verleih haben sich folgende Probleme rund um LEGO® SERIOUS PLAY® herauskristallisiert:

  1. Einstiegshürde für Moderatoren
  2. Schlechte Skalierung der Methode
  3. Risiko für Auftraggeber

Gucken wir uns die drei Problemfelder genauer an:

Der Einstieg in die LSP Methode ist schwer, erfordert Investition und Ausbildung

LSP heißt nicht mit Legosteinen zu spielen. Auch wenn die Basisversion der LSP-Methode – einige nennen es LSP 1.0 – als Open-source und dokumentiert ist, braucht es eine Ausbildung, um die LSP Methode richtig anzuwenden. Insbesondere, wenn man über Landschaft und Szenarien bis zu den Simple Guiding Principles kommen möchte – einige nennen das dann LSP 2.0. Eine Ausbildung, die zwischen 2.000 und 3.500 € kostet ist unerlässlich, um die Methode richtig anzuwenden. Um LSP mit einem Team von ca. 8 Teilnehmern anzuwenden kommen zudem schnell bis zu 1.800 € Investitionskosten für das Material zusammen. Alternative Möglichkeiten die Methode zu erlernen gibt es nicht und diese sind wegen Gruppendynamik und der hands-on Methode auch schwer realisierbar. Je mehr Erfahrung ein LSP Moderator hat, desto einfacher kann er oder sie auf individuelle Fragestellungen eingehen. Doch wie kann man LSP leichter üben und erste Aufträge bekommen?

Die Methode skaliert aufgrund von Material, Moderation und Vor-/Nachbereitung schlecht

Die hohe Flexibilität der Methode führt dazu, dass vielfältige Fragestellungen bearbeitet werden können. Diese Flexibilität kann aber auch zum Verhängnis werden, so dass im schlimmsten Fall jeder Workshop einzeln vorbereitet werden muss. Die Standardisierung von Workshops ist schwer, wird jedoch mit steigender Erfahrung leichter. Neben der Konzeption eines Workshops oder LSP Events muss das Material konfektioniert und zum Veranstaltungsort gebracht werden. Nach dem Workshop muss das Ergebnis, welches idealerweise bereits während dem Workshop mittels Fotos und Videos aufgezeichnet wurde, dokumentiert und aufbereitet werden, damit der Einsatz von LSP auch langfristigen Nutzen für Teilnehmer bzw. Auftraggeber haben. Das Material muss nach dem Workshop wieder sortiert und ggf. gereinigt werden. Bei 8 Teilnehmern ist der Aufwand überschaubar. Aber der Aufwand für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung steigt erfahrungsgemäß exponentiell zur Teilnehmerzahl. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man oft schon ab 16 Teilnehmern einen Co-Moderator braucht.

Erstkunden könnten LSP missverstehen und LSP wirkt auf den ersten Blick teuer

Eigentlich hat jedes Unternehmen oder Team komplexe Problemen die mit LSP lösbar wären. Die Bekanntheit der Marke LEGO® ist Fluch und Segen zu gleich. Das spielerische Image von LEGO® macht es leicht die SERIOUS PLAY® Methode misszuverstehen. Ich will nicht verheimlichen, dass auch bei mir Verleihanfragen von Personen oder Unternehmen eingehen, die “mal was mit Lego” machen wollen, denken, dass wäre dann LSP und die Methode damit eigentlich verbrennen würden. Solche Anfragen lehne ich inzwischen ab. Unternehmen die erstmalig mit LSP arbeiten wollen, sollten idealweise über einen ausgebildeten Moderator den Erstkontakt zu LSP haben. Doch ein top Moderator kostet Geld. Das liegt an Ausbildung, Material und Erfahrung. Insbesondere ist, wie bei vielen anderen Innovations- und Kreativitätstechniken, die Quantifizierung des Nutzens nicht immer einfach. Oder vielleicht sollte es eine andere Möglichkeit geben, welche es erlaubt den Nutzen von LSP zügig und kostengünstig zu erfassen, ohne dass die Methode verbrannt wird.

LeanSP ist der Versuch diese Probleme anzugehen, damit die Anwendung von LEGO® SERIOUS PLAY® (LSP) einfacher wird und sich die Methode weiter verbreitet.

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